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Zielfischjagd am Paylake

  • Autorenbild: Peter Schapitz
    Peter Schapitz
  • vor 5 Tagen
  • 10 Min. Lesezeit

Auf den Spuren eines Einzelgängers im Sumpfsee


Ende Juli. Hochsommer. Die Luft steht, kein Hauch Wind. Vor mir liegt ein ehemaliger Sumpf. Maximal 1,8 Meter tief, trübe Brühe mit muffigem Geruch. Wenn ich die Arme ins Wasser tauche, sind sie danach übersät mit kleinen schwarzen Punkten. Laub, Holz, Sediment, Algen, irgendein organischer Mix aus Jahrzehnten Stillstand.

Der See ist flach, weich wie Mousse au Chocolat. Einfach tiefer Schlamm, nur hier und da ein härterer Bereich im Totholz. Kraut? Fehlanzeige! Die ständige Eintrübung nimmt den Pflanzen schlicht das Licht. In solchen flachen, überdüngten Gewässern kippt das Ökosystem gerne in einen dauerhaft trüben Zustand, weil Sediment und Phytoplankton das Licht vollständig schlucken. Dazu die andauernde Hitzewelle, keine guten Aussichten. Der gelöste Sauerstoff wird in den Keller gedrückt.


Willkommen am Paylake, an dem im Grunde nur in einem Zeitraum etwas Ruhe herrscht, im Kernwinter. Ansonsten? Dauerdruck, Dauercamping, Dauerselfies.

Nicht gerade die perfekten Bedingungen… um genau hier einen noch unbekannten Zielfisch zu suchen, oder etwa doch?



1. Was Zielfischjagd für mich ist und was nicht

Zielfischjagd, für manche eine Religion, für andere ein „Wenn’s halt mal passt“ Thema.

  • Der erste Karpfen überhaupt.

  • Der erste 20-Kilo-Fisch.

  • Der orangefarbene Bulle, den man letztes Jahr in der Laichzeit gesehen hat.


Alles Zielfische. Nur bei mir spielt Gewicht keine Rolle. Ich habe meine Fische noch nie gewogen. Keine Gramm‐Jagd, kein „PB“ in der Bio.


Meine Zielsetzung sieht gänzlich anders aus:

  • ein Charakterfisch, der mir im Kopf hängen bleibt

  • ein besonders schön gezeichneter Spiegler

  • ein echter schwarzer Lederrücken

  • oder wie in dieser Geschichte, ein bis dato unbekannter Fisch, in einem bis ins Mark befischten Kommerzsee.

Und damit beginnt diese Mission....



Höckerschwan
Gefiedert geht´s in die Mission


2. Paylake lesen, um dann alles anders zu machen

Bevor ich überhaupt eine Rute auslege, will ich den Normalzustand des Gewässers verstehen:

  • Welche Plätze werden am häufigsten gebucht und warum?

  • Was empfiehlt der Betreiber? Insel, Kante, Uferkante, spezielle Spots?

  • Welche Boilies liegen hier standardmäßig im Wasser?

    • Durchmesser, Basis (Fisch/Frucht/Milch), Flavour.

  • Wie sieht die typische Session aus? 4–7 Tage, „Urlaubsprogramm“, viel Futter auf offensichtlichen Spots, oder eher kleiner Futterradius.

  • Womit wird im Winter zugefüttert.


Diese Informationen brauche ich nicht, um sie zu kopieren. Das machen schon andere zu Hauf. Sondern um bewusst etwas anderes zu tun.

Für diese sommerliche Tour plane ich geschmeidige 13 Tage ein. Drei volle Buchungsperioden und dabei suche ich mir den am seltensten gebuchten Platz für diese Jahreszeit. Im Hochsommer? T otal Dumm? Joa vielleicht! Doch was wenn es klappt?


Der Rest ist Pflichtprogramm:

  • hochattraktiver, eigener Köder, der nicht dem Standard entspricht

  • 14 mm statt der üblichen 20 mm (trotzdem auch 20mm füttern!)

  • fischige, proteinreiche Basis, ordentlich GLM, keine Süße, wenig Weißfisch-Alarm, ein paar weitere Geheimzutaten und dann „Ab die Fahrt.“


Boilies
Nicht nur Futter, vielmehr Ernährung!

3. Ankommen, beobachten, den See als System verstehen

Im Camp heißt es erstmal: Ruhe bewahren.

In dieser Mission überschlage ich mich ausnahmsweise mal nicht. Kein hastiges Auskundschaften der möglichen Fanggründe und auch kein Olympischer Campaufbau. Alles passiert in absoluter Ruhe und immer wieder schweift der Blick übers Wasser.

ree

Ich beobachte dabei jetzt weniger die Fische, sondern eher die Angler:

  • Wo liegen deren Ruten?

  • Wie viel Futter fliegt wohin?

  • Gibt es Muster?

  • Wer produziert konstant Bisse, wer nicht?


In der ersten Nacht fische ich noch „ganz normal“ an offensichtlichen Stellen, um ein Gefühl für den See zu bekommen. Zwei Karpfen landen zum Auftakt auf der Matte. Danach wird es deutlich ruhiger. Schnell haben die Burschen raus das ich anwesend bin. Vor meiner Anreise war der Platz frei, das könnte den zügigen Auftakt erklären.

Für einen Paylake eine absolut klassische Reaktion: Die Fische haben verstanden, dass hier mal wieder jemand neu im System ist.

Die ersten Stunden sind reine Datensammlung. Kein Hauruck, kein unnötiger Aktionismus. Ich schmiede einen Plan für den einen Fisch, der sich seit Jahren vor allen drückt. Sollte es ihn dann überhaupt geben.



4. Der Anti-Spot. Warum Ghostcarps andere Wege gehen


Die Zielfischstelle muss:

  • schwer zu beangeln sein

  • abseits der Hotspots liegen

  • trotzdem ordentlich natürliches Futter bieten

  • absolut unscheinbar sein


Beim Sondieren per Lotrute (Waten ist wegen des Schlamms nur direkt am Ufer halbwegs sicher) stoße ich auf eine größere, extrem schlammige Fläche mitten im Areal. Tiefes Sediment, kein Kraut, kein Totholz. Bis 30cm reinste Mocke.


„Als Spot komplett unsinnig“, sagt der Bauch und genau das macht ihn spannend.

Dieser Bereich wird ständig überfahren:

  • beim Rausbringen der Montagen zur Insel

  • beim Drillen

  • beim Futterausbringen

Keiner würde freiwillig hier seine Fallen legen. Perfekte Basis!



4.1 Ghostcarps aus Sicht der Forschung

Warum erwarte ich ausgerechnet hier meinen Ghost?

Forschungen von Arlinghaus und Kollegen zeigen, dass Angeldruck Verhalten formt:

  • Beim Angeln werden über Jahre vor allem die aktiven, „mutigen“ Fische gefangen. Die eher vorsichtigen Typen bleiben häufiger ungeschoren.

    Mit der Zeit kann das zu Populationen führen, in denen schüchterne, schwer fangbare Fische dominieren.

  • Hohe Befischungsintensität fördert eine Art „Timidity-Syndrom“ Was das Heißt? Die Fische werden misstrauischer, nutzen andere Plätze oder Zeiten und reagieren wesentlich sensibler auf Angeldruck.

  • Bei Karpfen wurde gezeigt, dass domestizierte, „fressfreudige“ Linien deutlich unanfälliger für Angeldruck sind als scheue, weniger gierige Linien und dass Fische lernen, unseren Haken zu meiden. Alles nichts neues, aber fundamental für dieses Projekt.


Kurz gesagt:

Die Lautesten werden zuerst gefangen. Die Leisen bleiben übrig.

Mein erhoffter Verdacht: Dieser See hat mindestens einen Fisch, der seit Jahren konsequent allen Hotspots aus dem Weg geht und sich eher in „Durchfahrtzonen“ mit Schlamm und wenig Struktur aufhält. Gesucht ist ein Fisch der in jungen Jahren gelernt hat vorsichtiger zu werden und seither einfach nicht mehr an den Haken gegangen ist. Ein echter Einzelgänger, der Futterplätze lange beobachtet, bevor er wenn überhaupt einen Happen zu sich nimmt. Einer der andere Fische beobachtet wie diese aktiv auf dem Futter fressen und daraus seine Rückschlüsse zieht.

Genau für diesen Typ Fisch baue ich jetzt ein Buffet auf. In der Zwischenzeit wird natürlich an anderen Stellen weiter gefischt. So konnten mitunter auch diese zwei Exemplare erfolgreich verhaftet werden.



5. Futterstrategie: Vertrauen statt sofortiger Falle

5.1 Startsignal 8 kg, Holla die Sumpffee.

Viele Angler füttern in solchem Schlamm minimal, aus Angst, das Futter „verschwindet“. Oder die Fische suchen zu lange. Ich drehe das bewusst um:

  • 3,5 kg selbst gerollte 14mm-Boilies als Startschuss + 4,5kg Squid/Liver in 20mm.

  • Die anderen Plätze laufen weiter mit den 20mm Mulberry Supreme von M-Baits.

  • 20 × 20m Fläche erscheint mir gerade so ausreichend. Gleichmäßig verteilte Kugeln für ein langes Sucherlebnis. Ich hab ja Zeit!

  • Spotcam zur Platzkontrolle? Kannste vergessen. Sicht gleich Null. Also Füttern nach Gefühl, wie früher zu meinen Anfängen. Ein Grund weniger den Platz zu stören.

Die Gesichter der Mitangler während des Futtereintrags waren übrigens unbezahlbar: Ein mildes Lächeln, Kopfschütteln und große Augen. Der Besitzer des Sees kommentiert trocken:

„Da unten verschwindet dir alles im Schlamm.“

Ja, tut es, aber für einen Karpfenrüssel ist das kein Problem. Unsere liebste Fischart wühlt sich seit Jahrtausenden durchs Sediment, um Muscheln, Würmer und Kleinstlebewesen zu finden. 14mm Boilies mit hoher Löslichkeit und Geruchsspur sind da eher zielführend als Handicap. Tatsächlich erschließt sich mir der Hype um die absolut Bilderbuchfähige Köderpräsentation sowieso nicht. Im dicksten Mist schon die schönsten Fische gefangen und das Rig lag sicherlich nicht immer optimal.


Boilies
Der 20mm Stoff für die anderen Plätze

5.2 Täglicher Takt, Futter ohne Fallen

Ab Tag 2 geht es rein in den Rhythmus:

  • Jeden Tag etwa zur gleichen Zeit 2 kg auf den Spot. 50/50% 14/20mm

  • Keine Rute auf dem Platz! Nur Futter, keine Haken


Warum?

Aus Studien an Karpfen und Schleien wissen wir:

  • Fische besuchen Futterplätze oft regelmäßig, auch wenn dort geangelt wird.

  • Ob sie am Ende wirklich am Haken landen, hängt stark von ihrem Feinverhalten beim Fressen ab. Wie viele Happen sie nehmen, wie gründlich sie prüfen, wie schnell sie ausspucken.

  • Werden Fische immer wieder am gleichen Platz gehakt, können sie Haken und Situationen lernen, und ihre Vorsicht steigt. Was ja auch logisch erscheint.


Ich will das genaue Gegenteil. Ein Platz, an dem über Tage hinweg nur positive Erfahrungen gemacht werden. Keine Haken, wenig Schnurdruck, kein Drill, nur Futter.

Nach 3 Tagen beginne ich, eine Rute auf den Platz zu legen. Zunächst Ohne Rig, ohne Köder, einfach so. Das Gewässer bleibt dabei aber weiterhin unauffällig. Keine rollenden Fische, kein sichtbares Leben. Ein paar Liner, mehr nicht. Der See als Ganzes läuft schwach. Ich ignoriere die Optik und vertraue einfach dem Plan.


Zwischendurch fange ich hin und wieder an anderen Spots ein paar solide Fische. Es gleicht einer Art Intervallfischen. Beißflauten von bis zu 3 Tagen waren über den gesamten Aufenthalt zu verbuchen. Blöd wenn man genau diese Periode Bucht und dann unverrichteter Dinge wieder einpacken muss. Aber das ist Angeln.

Der Sumpfplatz wird weiterhin nur gefüttert, nicht beangelt.

Die Rute liegt tags- und nachtsüber ohne Rig draußen. Nur Blei und Schnur. Die Fische sollen sich daran gewöhnen, dass an diesem Platz Schnur im Wasser liegt und trotzdem nichts passiert.



6. Scharf schalten! Helimontage im Schlamm

In der 4´ten Nacht kommt der Moment, in dem aus Futterplatz Fangplatz werden soll:

  • Helimontage

  • gut ausbalancierter Bodenköder

  • Rute perfekt seitlich auf der Futterfläche platziert

  • Scharfer Krankhook

Doch wie wird es wohl Unterwasser mit dem Futter laufen? Zu viele Murmeln, Spot „versaut“? Die Futtermenge wird jetzt sogar von mir erhöht! 2,5 kg pro Tag bei rund 23 °C Wassertemperatur sind nun angesagt. Die 20mm werden auch weiter zugefüttert. Allerdings nur noch im Verhältnis 1:3. Die Hoffnung dabei? Das ein Ghost die 14mm unvorsichtiger angeht. Die 20er verschwinden sicherlich auch durch andere Mitesser und Königliche-Vorkotzer.


Ich vertraue absolut auf die Kombination aus:

  • kleiner Boiliegröße

  • hoher Attraktivität

  • gutem Nährwert

  • und vor allem: langer hakenfreier Vorlaufphase

Aber was sollte ich mir auch anderes Einreden. Immerhin war ein guter Teil der Session ja schon abgesessen und einen Weg zurück gibt es nicht.

Dann kommt diese Nacht, in der eigentlich gar nichts passiert.


Schuppenkarpfen

7. Der eine Pieps und der Ghost zeigt sich

Mal wieder eine ruhige Nacht. 04:30 Uhr. Ein einziger Pieps aus dem Receiver ertönt. Kein Vollrun, kein Dauerkonzert. Nur kurz „Miep“. Absolut nichts ungewöhnliches und normalerweise ignoriere ich derartiges wenn nicht gerade ,,Hook and Hold,,

Doch diesmal nicht.

Halb verschlafen in die Schuhe und ab an die Rute. Mal schauen was da los ist.

Die LED des Bissanzeigers leuchtet noch und kurz darauf erlischt das Licht.

Der Swinger steht wie betoniert. Alles sieht aus wie frisch abgelegt. Kein Grund zur Annahme eines Bisses. Ich gehe in die Hocke und starre auf die Rute. Minutenlang. Irgendwann meldet sich das Bauchgefühl und sagt:

„Scheiß drauf. Kontrolle.“

Sobald ich die Schnur aufnehme, lädt sich die Rute auf. Brett! Kein Brassen Gezappel, sondern satte Gegenwehr, die erst kurz vorm Ufer richtig loslegt. Wenige, aber heftige Kopfstöße, dann eine große, vollbeschuppte Flanke im ersten Licht des Tages. Auf der Matte liegt schließlich ein Schuppi, wie man ihn an einem Paylake nun auch nicht alle Tage sieht:

  • perfekter Wuchs, keine Einschusslöcher im Maul

  • kein Hängebauch, kein Kraftwerk aus dem Pellet-Spa

  • einfach ein extrem gut gebauter, gesunder Charakterfisch


50 Pfünder
Zwei Schuppen musste er leider lassen

Ich gönne ihm ein kurzes Bad in der Weightsling zur Regeneration, warte auf die Morgensonne und feiere ihn mit ein paar ehrfürchtigen Fotos. Der Release fühlt sich mehr nach Verbeugung als nach „Tschüss“ an.

In meinem Kopf schwebt die Frage; Zielfischprojekt erfüllt?

Schnell komme ich wieder zur Vernunft und denke;

Mach dir nichts vor, das war einfach ein schöner Schuppi


8. Der Beweis: ein Unbekannter in einem komplett durchleuchteten See

Später am Tag schaut der Betreiber vorbei. Wie man das so macht. Man quatscht, zeigt Fotos und hat ne gute Zeit. Ich zeigte ihm natürlich auch den Schuppi.

Seine Reaktion: Ein einfaches Schulterzucken gefolgt von einem fragenden Blick.

Er hält den Fisch erst für einen Schuppi aus einem anderen Gewässer. Als ich ihn aufklärte wollte er das Bild noch einmal sehen.

Erst beim genaueren Hinsehen merkt er: Diesen Fisch kennt er nicht.

An Samstagen kommt zusätzlich ein Guide ans Wasser. Durchgeknallter Karpfenangler sag ich euch, ständig vor Ort. Auch ihm zeige ich die Bilder.

Gleiches Ergebnis: nicht bekannt.


Und das in einem Gewässer, das:

  • seit vielen Jahren läuft

  • dessen größere Fische vom Besitzer in einem Buch dokumentiert werden

  • in dem quasi jede ernstzunehmende Flosse bereits Selfie-Erfahrung hat


Die letzten Nächte fische ich den Spot mit zwei Ruten und bekomme noch ein paar Fische aus dem neu aufgebauten Areal. Die eigentliche Sensation bleibt aber dieser eine Schuppi. Der Ghostcarp im Sumpfsee.

Bei der abschließenden Kaffeerunde blättern wir im dicken Fangbuch des Sees.

Kein Schuppi in vergleichbarer Größe. Kein Doppelgänger. Jackpot!





9. Warum dieser Fisch so lange unsichtbar blieb. Ghostcarp in der Forschung

Wie kann ein solches Tier in einem Paylake „durchrutschen“?

Meine persönliche Antwort lehnt sich stark an das an, was die Forschung zu „scheuen“ und „mutigen“ Fischen herausgefunden hat:


  1. Er meidet stark frequentierte Hotspots.

  2. Er wartet ab, bis der größte Trubel vorbei ist.

  3. Er frisst eher „kontrolliert“ und nicht im 48h Vollgasmodus.

  4. Er akzeptiert neue Futterquellen erst nach längerer „Beobachtungsphase“.

  5. Er favorisiert natürliche Futterquellen an sicheren Spots


Genau dafür war mein Setup gemacht:

  • langer, hakenfreier Aufbau des Platzes

  • untypischer Spot in tiefem Schlamm

  • kleine, extrem attraktive Boilies

  • Helimontage, die im Schlamm sauber arbeitet

  • und ein Rig, das eher auf „Hau drauf, aber nur einmal“ ausgelegt ist, nicht auf Dauerkarussell. Mit 40cm zugegeben extrem lang, aber fängig.

Ob es am Ende wirklich diese Mischung war, weiß nur der Fisch. Aber für mich ergibt das Puzzle Sinn. Was bleibt ist die Erinnerung an diese Intensive Angelerfahrung und diesen wunderschönen Schuppi.



10. Was du für deine eigene Zielfischjagd mitnehmen kannst?

Aus der ganzen Aktion lassen sich ein paar handfeste Taktiken ableiten:

  1. Analysiere das Schema F und mach was anderes.

    • Welche Spots sind immer besetzt?

    • Welche Ködergrößen und Flavours dominieren?

    • Welche Taktik empfiehlt der Betreiber? Genau dort setzt du KONTRAST.

  2. Denke in Verhaltens-Typen, nicht nur in Gewichten.

    • Die lauten, gierigen Fische sind oft schon alle auf den Fotos.

    • Die leisen brauchen andere Ansprache: Ruhe, Kontinuität, unauffällige Plätze.

  3. Bau Vertrauen auf, bevor du Fallen stellst.

    • Mehrere Tage nur Füttern, kein Haken.

    • Gleichbleibende Futterzeiten.

    • Kein Dauerparty-Lärm am Platz.

  4. Nutze „unsinnige“ Spots.

    • Durchfahrtzonen, Schlammschüsseln, seltsam gelegene Plateaus.

    • Gerade da, wo alle nur drüber fahren, können die Einzelgänger abhängen.

  5. Verlass dich gelegentlich auf dein Bauchgefühl.

    • Ein einziger Pieps um 4:30 kann der Unterschied zwischen weiterer Blank-Nacht und deinem Zielfisch sein.

  6. Akzeptiere, dass der Weg wichtiger ist als der Fisch.

    • Futter, Gedanken, Zweifel, Müdigkeit, das alles gehört zur Zielfischjagd.

    • Der Fisch ist die Kirsche, nicht der Kuchen.



Aber das aller wichtigste; Scheiß auf Jahreszeiten-Spinnerei! Nicht nur vor der Laich und im Herbst gibt es etwas zu erleben. Auch im Hochsommer kann es gut laufen.

Am Ende dieser Session stand ein Schuppi, den keiner kannte. Nicht der Betreiber, nicht der Guide, nicht das Fangbuch.

Ob das am nächsten Gewässer wieder so klappt? Vermutlich nicht. Aber genau das macht den Reiz aus.

Wenn du dir aus dieser Story etwas mitnimmst, dann hoffentlich das:

Hab Mut, quer zu denken. Such dir deine eigenen Wege. Entwickle deinen Stil und starte deine eigene Zielfischjagd.
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